Wer sich den Namen www.glaubwürdig.ch gibt, sollte sich klar sein, was ‘glaubwürdig’ bedeutet.
Die Glaubwürdigkeit ist ein kostbares Gut, das ein Mensch sich über eine längere Zeit erarbeiten muss. Die damit verbundene Integrität ist ein Wert, den man sich über Jahre hinweg aufbauen muss, durch das, wie man von anderen wahrgenommen wird. Vertrauen in charakterliche Eigenschaften wie Zuverlässigkeit und ethisches Verhalten bildet die Grundlage für Glaubwürdigkeit. Das bedeutet, dass eine ‘glaubwürdige’ Person gut informiert ist und der Wahrheit verpflichtet bleibt. Gleichzeitig ist sie bereit, ihre Meinung zu ändern und sich zu korrigieren, wenn jemand einen Irrtum oder Verdrehung der Fakten nachweisen kann.
Wie erstreben wir Glaubwürdigkeit?
Um glaubwürdige Aussagen zu machen, muss ich bereit sein, aus meiner persönlichen «Bubble» der beschränkten Wahrnehmung herauszutreten. Ich muss mich mit den Perspektiven der anderen (auch der meiner Gegner!) auseinandersetzen und ihre Argumente zur Kenntnis nehmen und prüfen. Es muss mir bewusst sein, dass ich mich in meinen Überlegungen täuschen kann. Ich muss mir Konflikte immer von verschiedenen Seiten beleuchten lassen. Ich bin wachsam, wenn ich Aussagen von anderen beurteile; auch gerade dann, wenn sie mich in meiner eigenen Meinung bestätigen.1
Die Herausforderung der Lüge
In der Bibel steht: “Alle Menschen sind Lügner” (Psalm 116:11). Jede Lüge, jede Halbwahrheit beeinträchtigt die Glaubwürdigkeit. Deshalb ist es mir wichtig zu erkennen, wo ich mich irren könnte.
Dazu darf ich nicht die Augen vor den Entwicklungen der Weltgeschichte verschließen oder die Erfahrungen unserer Vorfahren ignorieren. Was hat sich als glaubwürdig erwiesen?2 Welche Ideen, Ideologien und Lebensphilosophien haben sich in der Praxis als untauglich oder sogar zerstörerisch erwiesen?
Die Rolle der Medien und persönliche Abhängigkeiten
In der heutigen Zeit spielen die Massenmedien eine entscheidende Rolle bei der Meinungsbildung. Leider werden dabei oft die historischen Hintergründe vernachlässigt. Gefühle, ‘Wokeness’ und Propaganda beeinflussen stark unsere Wahrnehmung. Oft verzerren die Interessen von Reichen und Mächtigen die präsentierte “Wahrheit”. Das war während der Corona-«Pandemie» deutlich zu sehen und zeigt sich auch in nationalen Konflikten (Ukraine, Naher Osten) sowie beim Thema Klimawandel und Werteverfall in der Gesellschaft.
Es ist erstaunlich, wie widerstandsfähig Menschen sind, wenn es darum geht, sich einzugestehen, dass man Fehler gemacht hat oder einem unglaubwürdigen Narrativ gefolgt ist.
Stehe auch ich in Abhängigkeiten, die meine Urteilskraft beeinträchtigen?
Geistliche Reife und Glaubwürdigkeit
Glaubwürdigkeit ist ein Aspekt von geistlicher Reife. Unreife, unsichere Menschen können oft keinen Widerspruch ertragen und meiden Personen mit anderen Ansichten. Unsichere Führungspersonen sind dazu geneigt, ihre Umgebung zu kontrollieren, um Kritik zu vermeiden. Dabei geht es weniger um die Wahrheit als vielmehr um persönliche Ehre und Macht.
Es lohnt sich, Glaubwürdigkeit anzustreben. Wie es in der Bibel heißt: “Im Übrigen, ihr Geschwister, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht” (Philipper 4:8).
Fussnoten
- Zur Vermeidung des Bestätigungsfehlers (engl. „confirmation bias“) ↩︎
- vgl. Wie finde ich heraus, was wahr ist? ↩︎